Berlin. In vielen Städten werden bereits besondere Vorkehrungen gegen Anschläge getroffen

Nach dem Anschlag in Berlin wollen Weihnachtsmärkte in ganz Deutschland mit Betonpollern für mehr Sicherheit sorgen – ein Konzept, das schon vielerorts zum Einsatz kommt. Einige Beispiele:


Berlin:
Stahlpoller schützen jüdische Einrichtungen wie zum Beispiel die Neue Synagoge. Die Poller sind aus einer Speziallegierung angefertigt und besonders tief im Boden verankert. Dadurch können sie auch mit Sprengstoff beladene Lastwagen aufhalten. Die ursprünglichen Betonblöcke wurden 2003 aus ästhetischen Gründen ersetzt. Poller sichern auch die Botschaften der USA und Großbritanniens in der Hauptstadt.


München:
Um das Oktoberfest vor Anschlägen zu schützen, wurden schon 2009 Sperrgürtel um das Festgelände errichtet. Blumenkästen aus Beton zieren die Straßenzüge rundum. Elektronische Poller sichern zudem die direkten Zufahrten. Seit langem herrscht für die Wiesn ein Überflugverbot.


Jerusalem:
Die Behörden schützen Menschen in Jerusalem und im Westjordanland vor Autoattacken an Bushaltestellen mit Steinblöcken. Seit September 2015 haben nach offiziellen Angaben Palästinenser rund 50 solcher Anschläge begangen. Vor allem in Jerusalem gab es auch Attacken mit Radladern.


New York:
Dort verbarrikadiert sich die Börse als einstige Touristenattraktion seit den Terroranschlägen vom 11. September hinter Stahlpollern und Eisengittern – sie sollen das Gebäude mit seinen markanten Säulen vor einem Anschlag schützen. Die Wall Street gilt als Symbol für den westlichen Kapitalismus. Seit dem Wahlsieg des Unternehmers und künftigen US-Präsidenten Donald Trump ist auch der Haupteingang zum Trump Tower mit Betonbarrikaden abgesperrt.


London:
Zum Schutz vor Anschlägen mit sprengstoffbeladenen Autos und Lastwagen sind die Parlamentsgebäude von Pollern, Barrikaden und bewaffneten Polizisten umgeben. Nach Terror-Attacken in London und Glasgow waren 2007 auch die Sicherheitsvorkehrungen beim Tennisturnier in Wimbledon mit Barrieren verschärft worden. Vor der Anlage wurden Auto-Barrieren aus Beton angebracht.


Straßburg:
Seit der Straßburger Weihnachtsmarkt eröffnet hat, ist die Altstadt der Elsassmetropole regelrecht abgeriegelt. Fünf der 21 Brücken, über die man normalerweise ins Zentrum gelangt, sind komplett gesperrt. Auf einigen Brücken verhindern quer stehende Lastwagen und Betonpoller, dass ein Auto oder Lkw überhaupt passieren könnte. Straßenbahnen müssen durch eine Schranke fahren. Die Pflastersteine zwischen den Gleisen wurden an den Übergängen teilweise entfernt, so dass ein Fahrzeug stecken bleiben würde.