Berlin. Ansbach, die „Sauerland-Gruppe“ und die RAF: Eine Übersicht über die Anschläge in der Bundesrepublik

In jüngster Zeit ist Deutschland im Visier islamistischer Terroristen. In den Jahrzehnten zuvor gab es Anschläge von Links- und Rechtsextremisten. Eine Chronologie:


Oktober 2016:
Ein Syrer soll einen Anschlag auf einen der Berliner Flughäfen geplant haben. Der 22-Jährige erhängt sich.


Juli 2016: Im bayerischen Ansbach sprengt sich ein 27-jähriger syrischer Flüchtling in die Luft, 15 Menschen werden verletzt. Die Terrormiliz IS bekennt sich.


Juli 2016:
Ein 17-jähriger Afghane geht mit Axt und Messer in einer Regionalbahn bei Würzburg auf Fahrgäste los. Fünf Menschen werden verletzt. Polizisten erschießen den Attentäter, der sich als Kämpfer des IS bezeichnete.


April 2016: Nach einer indischen Hochzeit verüben zwei junge mutmaßliche Salafisten einen Bombenanschlag auf ein Gebetshaus der Sikhs in Essen. Drei Menschen werden verletzt.


Februar 2016:
Bei einer Kontrolle in Hannover verletzt eine 15-jährige Deutsch-Marokkanerin einen Polizisten mit einem Messer. Die Polizei vereitelt einen Anschlag einer mutmaßlichen Terrorzelle durch Razzien in Berlin, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.


März 2013:
Die Polizei fasst vier Verdächtige aus der Bonner Islamisten-Szene, die einen Anschlag auf den Chef der rechtsextremen Splitterpartei „Pro NRW“ geplant haben sollen.


März 2011:
Ein junger Kosovo-Albaner erschießt auf dem Flughafen Frankfurt/Main zwei US-Soldaten und verletzt zwei weitere schwer.


September 2007:
Die islamistische „Sauerland-Gruppe“ wird gefasst. 2010 werden die vier Mitglieder wegen geplanter Terroranschläge zu bis zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt.


Juli 2006:
Im Kölner Hauptbahnhof platzieren zwei Männer in Koffern versteckte Sprengsätze in Regionalzügen. Sie explodieren nicht.

Juni 2004: Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) verübt sein erstes Attentat in Köln. Es gibt mehr als 20 zum teil Schwerverletzte.

Mai 1993: Fünf Menschen sterben bei einem rechtsextremen Brandanschlag auf ein von türkischstämmigen Menschen bewohntes Haus in Solingen.

November 1992: Bei einem Brandanschlag auf zwei von türkischen Familien bewohnte Häuser in Mölln sterben drei Menschen.

April 1986: In Berlin explodiert eine Bombe in der bei US-Soldaten beliebten Diskothek „La Belle“. Drei Menschen sterben. Die USA beschuldigen Libyen.

August 1985: Auf der US-Air-Base in Frankfurt explodiert eine von der RAF vorbereitete Autobombe. Zwei Menschen sterben.

September 1980: Auf dem Oktoberfest detoniert eine Rohrbombe. 13 Menschen werden getötet. Als Haupttäter gilt ein Rechtsextremist.

Herbst 1977: Anfang September überfallen Mitglieder der Roten Armee Fraktion (RAF) Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer in Köln und entführen ihn. Im Oktober entführen palästinensische Terroristen die Lufthansa-Maschine „Landshut“. Mehrere in Stuttgart inhaftierte Terroristen begehen Selbstmord. Schleyer wird von der RAF getötet.

September 1972: Palästinensische Terroristen stürmen das Quartier israelischer Sportler bei den Olympischen Spielen in München. Es sterben 17 Menschen.