Sie gehört zu den bekanntesten Wahrzeichen West-Berlins. Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche steht im Stadtteil Charlottenburg auf dem Breitscheidplatz, auf dem am Montagabend bei einem terroristischen Anschlag zwölf Menschen starben und 48 verletzt wurden.

Die Grundsteinlegung für die neoromanische Kirche fand am 22. März 1891, dem Geburtstag Kaiser Wilhelms I., statt. Vollendet wurde der Bau 1895. Nachdem die Kirche bei einem Bombenangriff 1943 zerstört wurde, sollte die Ruine für einen geplanten Neubau 1956 abgerissen werden. Doch nach heftigen Protesten wurde die Integration der Überreste in einen Neubau beschlossen.

Der moderne Bau entstand 1959 bis 1961 nach Plänen von Egon Eiermann. Die Konstruktion besteht aus wabenförmigen Betonelementen, in die Glasbausteine eingelassen worden sind. Die Gedenkhalle im alten Turm ist ein Ort der Mahnung gegen Krieg und Zerstörung. Vier Monate vor der Wiedereinweihung wurde auf Befehl des SED-Chefs Walter Ulbricht die Berliner Mauer gebaut. Bürgermeister West-Berlins war damals Willy Brandt. Die Kirche wird heute für Gottesdienste und Veranstaltungen genutzt. Die Zahl der Besucher wird auf fast eine Million jährlich geschätzt.