Berlin.

Laut Bundesregierung steigt die Zahl der Bundeswehrsoldaten, die wegen psychischen Erkrankungen in ärztlicher Behandlung sind. Das geht aus einer Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine Parlamentsanfrage hervor, die dieser Zeitung vorliegt. 2015 wurden 694 Soldaten „wegen einer einsatzbedingten psychiatrischen Störung in den psychiatrischen Abteilungen und fachärztlichen Untersuchungsstellen der Bundeswehr behandelt“. 2014 sind es 645 Soldaten gewesen. 2013 hatte die Zahl bei 1085 gelegen.

In diesem Zusammenhang kritisiert die Linke die Bundesregierung. „Angesichts der weiterhin hohen Belastung für Soldatinnen und Soldaten in Auslandseinsätzen befürchte ich, dass die Angst vor Stigmatisierung und Karrierenachteilen die wirkliche Ursache für den scheinbaren Rückgang der Behandlungszahlen ist“, sagte Linke-Fraktionsstellvertreter Frank Tempel dieser Zeitung. „Die Bundesregierung muss die Akzeptanz für professionelle Hilfsangebote bei psychiatrischen Erkrankungen wie Trauma und Sucht zielgruppenspezifisch verbessern.“