Moskau.

Kremlchef Wladimir Putin setzt auf eine Verbesserung des zerrütteten Verhältnisses zwischen Russland und dem Westen. „Wir wollen keine Konfrontation, wir suchen keine Feinde“, sagte er bei einer Rede an die Nation am Donnerstag in Moskau. „Wir brauchen Freunde, aber wir dulden keine Missachtung unserer nationalen Interessen.“ Zugleich rief Putin die USA zum gemeinsamen Kampf gegen den Terrorismus in Syrien auf.

Russlands Politik in der Ukraine-Krise und im Syrien-Konflikt sowie Nato-Aktivitäten in Osteuropa haben die heftigsten Spannungen mit dem Westen seit dem Ende des Kalten Krieges ausgelöst. Putin bekräftigte indes, Russland sei zur Zusammenarbeit mit der neuen US-Regierung unter Donald Trump bereit – aber auf Augenhöhe.

Nach zwei Jahren Rezession beschwor er Zeichen der Entspannung. Die Rohstoffmacht leidet unter den Folgen niedriger Ölpreise. Westliche Sanktionen wegen der Ukraine-Krise verschärfen die Lage. Doch die Strafmaßnahmen hätten nicht gewirkt, so Putin. „Sie haben versucht, uns nach fremder Pfeife tanzen zu lassen, wie wir im Volksmund sagen, damit wir unsere fundamentalen Interessen vernachlässigen.“ Die Gründe für den Abschwung seien aber etwa Defizite bei Investitionen und in der Ausbildung.