Paris.

Der französische Polit-Jungstar Emmanuel Macron tritt zur Präsidentenwahl an. „Ich bin bereit“, sagte der frühere Wirtschaftsminister am Mittwoch im Pariser Vorort Bobigny. Die Kandidatur des 38-Jährigen setzt den amtierenden Präsidenten François Hollande gut fünf Monate vor der Wahl weiter unter Druck.

Macrons Schritt war schon länger erwartet worden. Er hatte im Frühjahr eine eigenen politische Bewegung gegründet, die er „weder rechts noch links“ positionierte. Nach zunehmenden Spannungen mit Premierminister Manuel Valls war Macron im August aus der Regierung zurückgetreten.

Frankreich wählt aller Voraussicht nach in zwei Runden im April und Mai 2017 ein neues Staatsoberhaupt. Laut Umfragen könnte Macron bei der ersten Runde auf 15 bis 18 Prozent der Wählerstimmen kommen. Derzeitigen Umfragen zufolge dürfte Amtsinhaber Hollande keine Chance auf eine Wiederwahl haben. Aktuell gilt als wahrscheinlichstes Szenario, dass der Konservative Alain Juppé oder Altpräsident Nicolas Sarkozy gegen Marine Le Pen vom rechtsextremen Front National in die Stichwahl kommen. Macron könnte aber ganz unverhofft Unterstützung erhalten. Denn für viele Franzosen lautet die zentrale Frage, wer Le Pen gegenüberstehen wird und ihr Einhalt gebieten kann. Viele Wähler der Linken wollen in dieser Rolle nicht den konservativen Hardliner Sarkozy sehen.