Masar-i-Sharif.

Angreifer haben am Donnerstagabend einen Anschlag auf das deutsche Generalkonsulat in der nordafghanischen Stadt Masar-i-Sharif verübt. Die radikalislamischen Taliban hätten eine Autobombe vor dem Gebäude gezündet, sagte Provinzsprecher Munir Farhad. Nach ersten Informationen seien mindestens 30 Zivilisten verletzt worden. Die Taliban bekannten sich zu der Tat. Der Angriff sei angeblich als Vergeltung für einen Luftangriff in der Provinz Kundus erfolgt.

Der Provinzsprecher sagte, dass die Taliban ein großes Fahrzeug in eine Wand des Konsulatsgeländes gerammt hätten. Die Explosion sei so schwer gewesen, dass viele Fenster in Gebäuden im Umkreis zerbrochen seien. Dies habe die meisten Verletzungen verursacht. Der Tatort sei abgeriegelt worden. Die Wachleute des Konsulats hätten es afghanischen Sicherheitskräften nicht erlaubt, das Gelände zu betreten, um den Schaden in Augenschein zu nehmen.

Ein Anwohner berichtete, einige Minuten nach der Explosion seien Schüsse gefallen. Er habe die Rufe „Allah-u Akbar“ (Gott ist groß) gehört. Dann sei es still geworden. Vor einer Woche waren in der Provinz Kundus bei einem mutmaßlichen Nato-Luftangriff auf radikalislamische Taliban mehr als 30 Zivilisten getötet worden.