Washington.

Hillary Clinton hat bei der US-Präsidentschaftswahl mehr Stimmen bekommen als Donald Trump. Die Kandidatin der Demokraten erhielt rund 230.000 Stimmen mehr als der Republikaner. So wählten sie rund 25,6 Prozent der 231,56 Millionen Stimmberechtigten. Nur 25,5 Prozent machten ihr Kreuz bei Trump. Und rund 46,9 Prozent gingen erst gar nicht zu den Urnen. Damit erhielt der künftige US-Präsident nur von etwas mehr als jedem vierten Wahlberechtigten die Unterstützung. Dieses Ergebnis zeigt, dass Trump weniger Amerikaner mobilisierte als die bei den Wahlen 2008 und 2012 gegen Barack Obama unterlegenen Kandidaten John McCain und Mitt Romney.

In absoluten Zahlen wäre Clinton somit zur nächsten US-Präsidentin gewählt worden. Doch das Mehrheitswahlrecht verhindert dies. Die Wahlleute entscheiden – und hier steht es 279 zu 228 für Trump. Der US-Präsident wird nämlich nicht unmittelbar vom Volk gewählt, sondern über den Umweg der 538 Wahlleute. Schon in der Vergangenheit triumphierten Kandidaten, die weniger Stimmen bekamen als die Kontrahenten. So erhielt der demokratische Kandidat Al Gore im Jahr 2000 eine halbe Million Stimmen mehr als sein Gegner George W. Bush. Dennoch wurde Bush Präsident. Im Jahr 1888 siegte Benjamin Harrison gegen Grover Cleveland.