Berlin.

Die Suche nach einem gemeinsamen Kandidaten von Union und SPD für das Bundespräsidentenamt geht in die finale Runde: An diesem Freitag wollen die drei Parteichefs Angela Merkel (CDU), Sigmar Gabriel (SPD) und Horst Seehofer (CSU) den wohl letzten Versuch unternehmen, sich auf einen gemeinsamen Bewerber zu verständigen. Die Zeichen stehen auf Einigung. Denn die Versuche der SPD, auf eigene Faust Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) als Kandidaten ins Rennen zu schicken, sind offenbar gescheitert.

Am Donnerstag erteilte die Linke den Sozialdemokraten die abschließende Absage: Parteichefin Katja Kipping kündigte an, die Linke werde einen eigenen Kandidaten für das höchste Staatsamt aufstellen, sollte die SPD Steinmeier nominieren. „Steinmeier ist nicht unser Kandidat – nicht nur weil er Architekt der Agenda 2010 ist, sondern auch, weil er tief verwoben ist mit Schwarz-Rot und für sämtliche Kriegsbeteiligungen steht“, sagte Kipping der „Berliner Zeitung“. Sie kritisierte auch, dass SPD-Chef Sigmar Gabriel Steinmeier ohne vorherige Sondierung ins Gespräch gebracht habe. „Ein Aufbruch für ein Mitte-Links-Bündnis sieht einfach anders aus“, sagte Kipping. Allein mit den Stimmen von Rot-Rot-Grün würde Steinmeier also nicht gewählt.