Ain Issa/Bagdad.

Die Extremistenmiliz IS gerät nach der Offensive auf das irakische Mossul nun auch in ihrer zweiten verbliebenen Hochburg im syrischen Rakka unter Druck. Die von den USA unterstützten Syrischen Demokratischen Streitkräfte (SDF) gaben am Sonntag den lange erwarteten Angriff auf die Stadt bekannt, die als Hauptstadt des IS gilt. Die USA leisteten Hilfe mit Luftangriffen.

Im Irak stießen Elitetruppen tiefer ins Stadtgebiet von Mossul vor. Weiter südlich in Tikrit und Samarra töteten Selbstmordattentäter mit in Rettungswagen versteckten Bomben mehr als 20 Menschen. Zu der Tat bekannte sich der IS. Die Extremisten hatten zuletzt auch in Kirkuk, Bagdad und einer Stadt im Westen zugeschlagen – wohl, um von der Schlacht um Mossul abzulenken.

„Das Oberkommando der Syrischen Demokratischen Streitkräfte verkündet mit Freude den Start des großen Militäreinsatzes zur Befreiung der Stadt Rakka“, sagte SDF-Sprecherin Dschehan Scheich Amad auf einer Pressekonferenz im syrischen Ain Issa. Den SDF gehören kurdische und arabische Milizen an. Seit ihrer Gründung Anfang 2015 haben die SDF weite Landstriche in Syrien entlang der Grenze zur Türkei vom IS zurückerobert und die Extremisten bis auf 30 Kilometer nach Rakka zurückgedrängt.

Der US-Oberbefehlshaber im Irak, General Stephen Townsend, sagte im Oktober, das von seinem Land geführte Bündnis zum Kampf gegen den IS wolle Rakka so schnell wie möglich isolieren. Es bestehe die Sorge, dass die Extremisten die Stadt als Basis nutzen könnten, um Anschläge gegen Ziele im Ausland zu planen und zu starten. Auch der französische Präsident François Hollande warnte, IS-Kämpfer flüchteten sich nach Rakka. Es müsse alles getan werden, um zu verhindern, dass sie sich dort neu formieren könnten. Rakka bildet die Quasi-Hauptstadt des sogenannten Kalifats.