Gettysburg.

Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump will nach der Wahl jene Frauen verklagen, die in den vergangenen Tagen mit Belästigungsvorwürfen gegen ihn an die Öffentlichkeit gegangen sind. Sie alle hätten gelogen, um seinem Wahlkampf zu schaden, sagte der Republikaner am Sonnabend in Gettysburg. Die Zahl seiner Anklägerinnen wächst unterdessen weiter an: Eine elfte Frau beschuldigte den Immobilienmogul eines sexuellen Übergriffes. Ihr Fall soll sich vor zehn Jahren am Rande eines Golfwettbewerbs in Lake Tahoe (Kalifornien) ereignet haben. Trump – nur mit einem Schlafanzug bekleidet – habe sie und zwei Begleiterinnen in seiner Suite „gepackt“ und ohne Einwilligung geküsst, berichtete die Frau in Los Angeles.

Viele 1000 Kilometer entfernt stellte Trump in Gettysburg einen Plan für seine ersten 100 Tage im Weißen Haus vor – für den Fall, dass er am
8. November seine Rivalin Hillary Clinton schlagen sollte, die in fast allen Umfragen führt. So widmete sich Trump in den ersten 15 Minuten seiner Rede auch neuen Angriffen gegen die Demokratin und die Medien, die beide „korrupt“ seien und „erfundene Geschichten“ über ihn verbreiteten, um ihn um den Wahlsieg zu bringen. In seinem 100-Tage-Programm, das er als „Vertrag zwischen Donald J. Trump und dem amerikanischen Volk“ bezeichnete, wiederholte der Milliardär weitgehend bereits bekannte Pläne. So wolle er neu über das nordamerikanische Handelsabkommen Nafta verhandeln, aus dem Transpazifischen Handelspakt TPP aussteigen und „Handelsmissbrauch“ durch andere Staaten unterbinden. Weiter versprach er, unverzüglich mit der Abschiebung „krimineller“ Einwanderer zu beginnen, die illegal in die USA gelangt seien, und Immigration aus „terrorismusanfälligen Regionen“ zu stoppen.