Berlin. Verdi-Chef Bsirske fordertsteigende Beiträge und ein Rentenniveau von 50 Prozent

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die vom DGB im Bundestagswahlkampf angekündigten Renten-Kampagnen kritisiert. Damit könnten die Gewerkschaften ungewollt der AfD in die Hände spielen, warnte sie bei einem Treffen des CDU-Präsidiums mit dem DGB-Vorstand, wie der „Spiegel“ unter Berufung auf Teilnehmer berichtete. Solche Aktionen beförderten ohne Not die Angst vor Altersarmut. Der DGB will mit Slogans wie „Rente muss auch morgen reichen!“ einen Kurswechsel in der Sozialpolitik erreichen.

DGB und CDU teilten nach dem Treffen mit, die Diskussion müsse „sachlich und der Komplexität angemessen“ geführt werden. Um die verschiedenen Aspekte tiefergehend zu erörtern, sei ein weiteres Arbeitstreffen auf fachlicher Ebene vereinbart worden.

Die Gewerkschaften fordern, dass das Rentenniveau – das Verhältnis einer durchschnittlichen Rente nach 45 Erwerbsjahren zum aktuellen Durchschnittseinkommen – mindestens auf dem heutigen Stand von 47,5 Prozent bleiben müsse.

Verdi-Chef Frank Bsirske sprach sich in der „Rheinischen Post“ dafür aus, den Rentenbeitragssatz schrittweise Jahr für Jahr um etwa 0,2 Prozentpunkte anzuheben, um auch jüngeren Generationen ein hohes Rentenniveau zu garantieren. Bliebe es 20 Jahre dabei, würde der Beitragssatz auf 26 Prozent steigen. Die Arbeitgeber müssten sich zudem wieder paritätisch an der Finanzierung beteiligen.

Mit einem paritätisch finanzierten Beitragssatz von bis zu 26 Prozent werde längerfristig dann auch ein Rentenniveau von 50 Prozent des Durchschnittslohns möglich sein, sagte Bsirske. Zahlungen in die Riester-Rente würden dann obsolet.