London.

Der zurückgetretene Chef der rechtspopulistischen Ukip-Partei in Großbritannien, Nigel Farage, will übergangsweise wieder die Führung der Partei übernehmen. Das sagte Farage der BBC am Mittwoch, nachdem bekannt geworden war, dass seine Nachfolgerin Diane James das Amt nach nur 18 Tagen an der Spitze wieder abgeben will. „Ich habe heute Morgen mit der Wahlkommission gesprochen und ich bin technisch gesehen immer noch Chef der Partei“, sagte Farage.

Nach gerade einmal 18 Tagen im Amt ist die Vorsitzende der rechtspopulistischen Ukip-Partei in Großbritannien, Diane James, als Parteichefin zurückgetreten. Die Nachfolgerin von Partei-Ikone und Brexit-Verfechter Nigel Farage führte „persönliche und berufliche Gründe“ für ihren Entschluss an, den sie am späten Dienstagabend über den Kurznachrichtendienst Twitter öffentlich machte. Sie war Mitte September zur Chefin gewählt worden. Fraglich ist aber, ob ihre Wahl rechtskräftig wurde. Sie hat die notwendigen Unterlagen dafür angeblich niemals eingereicht.

Nun habe sie einsehen müssen, dass ihr die „nötige Autorität“ und „volle Unterstützung“ aller Parteikollegen fehle, um die von ihr angestrebten Veränderungen umzusetzen, teilte James auf Twitter mit. Auf diesen Zielen habe aber ihr Wahlkampf gefußt. Trotz des Rücktritts wolle sie das Mandat als Ukip-Abgeordnete im Europäischen Parlament behalten. Der „Telegraph“ hatte zuvor auch von familiären Motiven für James’ Abgang berichtet. Sie habe sich in ihrer Rolle „unwohl“ gefühlt, seit sie an einem Bahnhof bespuckt worden sei, hieß es.

James sollte eigentlich die tief zerstrittenen Rechtspopulisten einen und Machtkämpfe beenden. Doch von Anfang an gab es Zweifel, ob ihr das gelingen kann.