Berlin.

Die Maschen, mit denen Taschendiebe ihren Opfern die Wertsachen abknöpfen, sind vielfältig. Die Bundespolizei warnt davor, dass die Täter meistens in Teams zuschlagen. Grundsätzlich gilt: Der eine lenkt ab, der andere schlägt zu.

Bei der „vorgetäuschten Einstiegshilfe“ zeigt sich ein Täter vermeintlich hilfsbereit und bietet an, die Reisetasche oder den Koffer in den Zug zu tragen. Während er mit dem Gepäckstück in der Hand einen Stau im Eingangsbereich provoziert, nutzt ein Komplize die Verzögerung beim Einsteigen, um Wertsachen aus der Tasche zu ziehen.

Beim „Drängel-Trick“ rempeln die Täter ihr Opfer von der Seite an. Ein weiterer Dieb bleibt plötzlich vor dem Opfer stehen. Die Verwirrung durch das Auflaufen nutzen die Diebe, um sich zu bedienen.

Diebe greifen vorzugsweise bei „abgehängten Jacken“ zu. Jacken, die Reisende über einen Sitz im Abteil oder Restaurant abgelegt haben, bieten den Kriminellen eine willkommene Gelegenheit zuzuschlagen.

Der „Bettel-Trick“ wird vorwiegend von Kindern genutzt. Sie geben vor, taubstumm zu sein. Mit einem Text auf einem Pappschild bitten sie um Almosen. Während das Opfer Kleingeld im Portemonnaie sucht, greifen die Kinder – verdeckt vom Pappschild – beim Gepäck zu.

Vor allem, nachdem Reisende Geld bei der Bank abgehoben haben, schlagen Diebe mit dem „Beschmutzer-Trick“ zu. Das Opfer wird mit Ketchup, Eis oder einem Getränk bekleckert. Das frisch abgehobene Geld verschwindet beim wortreichen Reinigungsversuch.

Beim „Stadtplan-Trick“ täuscht der Täter seinem Opfer vor, sich nicht auszukennen und bittet darum, ihm auf einer Karte den Weg etwa zu einer Sehenswürdigkeit zu zeigen. Während sich das Opfer auf den Stadtplan konzen­triert, nimmt ihm der Dieb seine Wertsachen ab.

Oftmals geraten angetrunkene Personen ins Visier der Diebesbanden. In diesen Fällen schlagen diese gern mit dem „Fußball- oder Tanztrick“ zu. Ein Täter begrüßt das potenzielle Opfer überschwänglich, klatscht mit ihm ab, nimmt es zum Tanzen in den Arm oder tut so, als wolle er ihm die Bewegung eines Fußballtricks zeigen. Die entstehende Verwirrung nutzt ein Komplize zum Diebstahl.

Beim „Supermarkt-Trick“ lassen sich die Täter von ihrem Opfer ein Produkt erklären, der Komplize greift sich zeitgleich die Tasche des Opfers aus dem Einkaufswagen. Bei einer zweiten Masche im Supermarkt bittet der Dieb sein Opfer darum, ihm eine Zeitung aus dem obersten Regal zu reichen. Sobald man sich nach oben streckt, greift der Täter in die Jackentasche. Sein Diebesgut verdeckt er anschließend mit der Zeitung.

Auch an Bahnhöfen ist das „Ausspähen vom EC-Karten-PIN“ beliebt. Ein Täter schaut dem Opfer über die Schulter. Danach geht es schnell: Ein Komplize stiftet Verwirrung, ein weiterer greift sich die Geldbörse samt EC-Karte. Der Späher bekommt die Karte übergeben und steuert den nächsten Geldautomaten an.