Berlin.

Strafbare Inhalte im Internet werden nach Ansicht von Bundesjustizminister Heiko Maas noch immer „viel zu wenig und viel zu langsam“ gelöscht. Das größte Problem liege darin, dass die Beschwerden von Nutzern nicht ernst genommen würden, sagte der SPD-Politiker am Montag in Berlin. „Von den strafbaren Inhalten, die User melden, löschte Twitter gerade einmal ein Prozent, Youtube nur zehn und Facebook 46 Prozent. Das ist zu wenig.“ Wendeten sich aber direkt Institutionen wie jugendschutz.net an die Netzwerke, sei die Reaktion deutlich konsequenter.

Im Kampf gegen Hasskommentare hatte sich eine Taskforce mit den Internetunternehmen darauf geeinigt, dass gemeldete und strafbare Beiträge innerhalb von 24 Stunden entfernt werden sollen. Laut einer ersten Bilanz löschte Youtube 96 Prozent und Facebook 84 Prozent der Beiträge. „Davon wird bei beiden immerhin die Hälfte innerhalb von 24 Stunden gelöscht. Das ist deutlich schneller als noch im Frühjahr“, sagte Maas. „Die Lage ist besser geworden, aber sie ist noch lange nicht gut.“