Berlin.

Der Schutz von Tieren ist seit 2002 im Grundgesetz verankert. Dennoch gehören Massentierhaltung, Tierversuche und millionenfaches Töten von männlichen Küken zum Alltag. Die Bundestagsfraktion der Grünen will dieser Praxis ein Ende bereiten – und fordert ein „grundlegendes Umsteuern“ der Agrarpolitik. Konkret fordert die Grünen-Fraktion einen Ausstieg aus der industriellen Massentierhaltung innerhalb der nächsten 20 Jahre, heißt es in einem „Pakt für faire Tierhaltung“, der von der Fraktion beschlossen wurde und dieser Zeitung vorliegt. „Damit dies gelingt, fordern wir die Umwidmung von 1,3 Milliarden Euro jährlich für den Umbau, klare Kennzeichnungen und strengere Tierschutzgesetze“, sagt der Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter.

Für die Aufzucht sei es grundlegend, die Haltungsbedingungen an die Bedürfnisse der Tiere anzupassen und nicht umgekehrt. Um den Tierschutz sicherzustellen, fordern die Grünen einen Bundesbeauftragten für Tierschutz, der Rechtsverstöße aufdecken und beanstanden kann. Tierschutzorganisationen sollten ein Verbandsklagerecht erhalten, um „die Einhaltung von Tierschutzrecht gerichtlich einklagen zu können“.