Berlin. Drei von 25 Abgeordneten sind durch ihre extremen Positionen aufgefallen

14,2 Prozent holte die Berliner AfD aus dem Stand. Damit sitzen die Rechtspopulisten jetzt in zehn von 16 Länderparlamenten. 25 AfD-Politiker, darunter gerade einmal drei Frauen, werden künftig im Abgeordnetenhaus reden dürfen – fünf von ihnen ziehen über ein Direktmandat in den Landtag ein. Manche sind Nationalkonservative, andere härter rechts. Die umstrittensten Figuren der AfD-Fraktion:

Kay Nerstheimer mag Verschwörungstheorien. Im Juli postete er auf Facebook ein Youtube-Video mit dem Titel: „Alles eine LÜGE! – die echten Kriegsursachen von 1939“. Nerstheimer, Jahrgang 1964, gewann den Wahlkreis Lichtenberg 1 mit 26 Prozent. Der AfD-Landeschef Georg Pazderski bestätigte am Tag nach der Wahl: Nerstheimer war 2012 Mitglied der „German Defence League“. Also einer Gruppe, die als rechtsextremistisch und islamfeindlich gilt. Nerstheimer habe der Gruppe aber nicht mehr angehört, als diese 2013 ins Visier des Verfassungsschutzes geraten sei. „Sie können sicher sein, dass wir das so untersuchen werden, dass wir auch eine vernünftige und gute Lösung finden werden“, sagte Pazderski. Ob gegen Nerstheimer auch ein Parteiausschlussverfahren läuft, wollte AfD-Chefin Frauke Petry am Montag nicht sagen.

Das frühere CDU-Mitglied Andreas Wild zählt zum rechten Flügel der Berliner AfD. Er tritt gemeinsam mit dem äußerst rechten Björn Höcke aus Thüringen auf, wettert gegen Migranten und Flüchtlinge. Bei einer Rede in Erfurt im Mai plädierte er dafür, Geflüchtete in „spärlich besiedelten Landstrichen“ unterzubringen. Dafür brauche es dann auch keine Milliarden Euro staatlicher Hilfe, sondern nur „ein paar Quadratkilometer Heide“ und „Bauholz, Hämmer, Sägen und Nägel“. Und Wild kommentierte wohlwollend eine Verschwörungstheoretikerseite auf Facebook, die vor einem „Genozid an den Weißen in Südafrika“ warnt – in dem einstigen Apartheidsstaat, in dem vor allem Schwarze unter Armut und Ausgrenzung leiden.

Der 33 Jahre alte Thorsten Weiß gehört zu den Nachwuchspolitikern der AfD – und auch er hält viel vom Rechtsaußen Höcke. In mehreren Reden warnte er davor, dass eine „volksfeindliche Politikerkaste“ Deutschland „mit Vollgas gegen die Wand“ fahren würde. Die migrationsfreundlichen Grünen nennt er „bekiffte Willkommensfetischisten“. Weiß war Bundeswehroffizier in der Panzertruppe, heute studiert er Betriebswirtschaftslehre.