Wien.
Die Pannenserie vor der Neuwahl des Bundespräsidenten in Österreich reißt nicht ab: Nun droht eine Verschiebung der Stichwahl. Grund sei „ein Produktionsfehler“ bei den Unterlagen zur Briefwahl, erklärte Innenminister Wolfgang Sobotka am Freitag. Ein Problem mit den Klebestreifen auf Wahlkarten kann dazu führen, dass korrekt abgegebene Stimmen später für ungültig erklärt werden. Das Innenministerium bestätigte die Fälle am Donnerstag. „Das gab es bisher nicht“, sagte ein Ministeriumssprecher. Das Kuvert könne an einigen Stellen aufgehen. Sobald der ausgefüllte Umschlag offen ist, ist die Stimme jedoch verloren. Somit kann kein Briefwähler sicher sein, ob seine Stimme tatsächlich zählt. Es gibt bereits mehrere Betroffene. Schon zuvor waren schadhafte Wahlkarten aufgetaucht. „Die Rechtslage wird genau geprüft, und Anfang nächster Woche wird der Innenminister Details bekanntgeben“, hieß es am Freitag aus dem Ministerium.
Der Wahltermin ist eigentlich für den 2. Oktober angesetzt. Diese Abstimmung wäre bereits eine Wiederholung der Wahl aus dem Mai. Der Verfassungsgerichtshof hatte die damalige Stichwahl wegen diverser Formfehler aufgehoben. Damals siegte Ex-Grünen-Chef Alexander Van der Bellen mit einem knappen Vorsprung von 31.000 Stimmen vor dem Kandidaten der rechtspopulistischen FPÖ, Norbert Hofer.
dpa/rtr