Madrid.

Der spanische Sozialistenchef Pedro Sánchez hat die letzten Hoffnungen auf eine baldige Regierungsbildung in Madrid zerschlagen. Bei einem Treffen mit dem geschäftsführenden Regierungschef Mariano Rajoy ließ sich Sánchez am Montag in Madrid weder zur Unterstützung noch zur Duldung einer Kandidatur des seit 2011 regierenden Konservativen überreden. „Dieses Treffen war völlig überflüssig“, sagte der Sozialist zwei Tage vor der ersten Parlamentsabstimmung über die Wiederwahl Rajoys zum Ministerpräsidenten.

Rajoys Volkspartei (PP) und die liberalen Ciudadanos (Bürger) hatten am Sonntag einen Pakt zur Regierungsbildung unterzeichnet. Mit der zugesagten Unterstützung der Coalición Canaria käme Rajoy auf 170 Stimmen. Im ersten Wahlgang benötigt er aber eine absolute Mehrheit von 176 Stimmen. In der zweiten Runde reicht eine einfache Mehrheit. Auch die ist nicht in Sicht. Rajoy braucht sechs weitere Jastimmen am Mittwoch oder mindestens elf Enthaltungen am Freitag.

Bei der Neuwahl des Parlaments hatte die PP am 26. Juni als stärkste Partei die absolute Mehrheit deutlich verpasst. Sollte Rajoy nun bei der Regierungsbildung scheitern, müsste König Felipe VI. nach Ablauf einer Frist von zwei Monaten das Parlament auflösen und erneut Neuwahlen ansetzen – für den ersten Weihnachtstag.