„Großer Hanseat“, „wunderbarer Mensch“, „Visionär mit Weitblick“ – Stimmen zum Tode des Hamburger Altbürgermeisters

Bürgermeister Olaf Scholz im Kondolenzbuch: „Mit Henning Voscherau verliert Hamburg einen überragenden Bürgermeister, den die Hamburgerinnen und Hamburger wie kaum einen anderen schätzten und dem sie vertrauten. Er verband in einzigartiger Weise Ernsthaftigkeit, Glaubhaftigkeit, Charme und Humor. Er wird uns fehlen.“

Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne): „Ich habe Henning Voscherau persönlich sehr gemocht. Ich bewunderte seine Gabe, wichtige Ereignisse so humorvoll und anschaulich zu erzählen, dass die Vergangenheit wieder lebendig wurde. Viele Hamburger haben ihn für seine Gradlinigkeit gerngehabt.“


Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD): „Henning Voscherau war ein Mann mit festen Überzeugungen und klaren Werten. In bewegten Zeiten erkannte er scharfsinnig die großen Chancen und Möglichkeiten, die sich aus dem Fall des Eisernen Vorhangs ergaben.“ Voscheraus Stimme sei weit über die Grenzen seiner Heimatstadt gehört worden. „Sie wird uns fehlen.“

SPD-Vorsitzender Sigmar Gabriel: „Henning Voscherau war ein besonnener Streiter für sozialen Ausgleich. Er hat sein politisches Wirken seiner Heimatstadt gewidmet, seine Tugenden, sein Fleiß und seine auf das Detail bedachte Arbeitsweise haben zum heutigen Wohlstand und der Modernität Hamburgs entscheidend beigetragen.“

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU): „Mit Henning Voscherau haben wir einen großartigen Politiker und einen wunderbaren Menschen verloren. Ich bin mit meinen Gedanken bei seiner Familie und seinen Freunden.“

Thomas Oppermann, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion: „Henning Voscherau war Hanseat durch und durch. Er war zu Recht stolz auf seine Weichenstellungen zur Zukunft der Stadt Hamburg, die er mit HafenCity, Flughafenausbau, Elbvertiefung und der Ansiedlung von Airbus angestoßen hat.“

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD): „Ein großer Hanseat ist von uns gegangen. Henning Voscherau hat sein Leben lang viel für Hamburg und die Hamburger getan. Er hat seine Heimatstadt geliebt und in seinen Amtsjahren politisch und wirtschaftlich weit vorangebracht.“

Katja Suding, FDP-Fraktionsvorsitzende in der Bürgerschaft: „Henning Voscherau war ein hochverdienter Bürgermeister, der immer über alle parteipolitischen Grenzen hinweg loyal zu seinem Wort und seiner Politik stand.“

Anjes Tjarks, Vorsitzender der Grünen-Bürgerschaftsfraktion: „Der Tod von Henning Voscherau ist ein großer Verlust für unsere Stadt. Wir Hamburger Grünen haben uns an ihm gerieben und sind auch in der politischen Aus­einandersetzung mit ihm gewachsen.“

CDU-Fraktionschef André Trepoll: „Henning Voscherau hat sein Leben über Jahrzehnte seiner Heimatstadt Hamburg gewidmet. Er war ein wahrer Hanseat, der an seinen Prinzipien festhielt und zu seinem Wort stand. Über alle Parteigrenzen hinweg ist er damit zum Vorbild geworden. Wir verneigen uns vor einem großen Hamburger.“

Sabine Boeddinghaus, Kovorsitzender Linken-Bürgerschaftsfraktion: „Hamburg verliert einen engagierten, verlässlichen Staatsmann, der die städtische Entwicklung entscheidend geprägt hat – auch wenn sein Bestreben, die Stadt vor allem nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu einem Unternehmen Hamburg zu formen, unserem Verständnis einer solidarischen Stadtgesellschaft widerspricht. “

Jörg Kuhbier, Ex-Umweltsenator und SPD-Landeschef: „Ich bin traurig, dass er so früh und so tragisch gestorben ist.“ Zwar habe es auch Spannungen gegeben, etwa in den Fragen um einen Ausstieg aus der Atomkraft oder dem Bau einer Transrapid-Strecke. „Ich denke aber mit angenehmen Gefühlen an die Zeit im Senat zurück. Wir haben gut zusammengearbeitet. Voscherau hat mich immer gut unterstützt.“

Martin Willich (CDU), unter anderem ehemaliger Bürgerschaftspräsident:

„Wir haben beide 1970 in der Bezirksversammlung Wandsbek mit Politik angefangen und hatten immer ein sehr gutes Verhältnis.“ Außerhalb der Bürgerschaft hatten sich beide oft in der Freitagsgesellschaft von Helmut Schmidt getroffen. „Er war ein sehr guter Bürgermeister und einer der besten SPD-Politiker. Seine herausragende Leistung war die Hafen-Entwicklung.“

Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs: „Henning Voscherau war ein kluger Gesprächspartner und eine im besten Sinne hanseatische Persönlichkeit. Obwohl er nie einen Hehl daraus machte, dass er dem Glauben distanziert gegenüberstand, zeigte er sich offen für das Gespräch über die gemeinsamen Werte von gläubigen und nicht gläubigen Menschen.“

Michael Otto, Ehrenbürger und Unternehmer (Otto Group): „Henning Voscherau war für mich ein vorbildlicher Hanseat. Ich mochte an ihm vor allem seine soziale und zutiefst demokratische Grundhaltung, sein herausragendes politisches und gesellschaftliches Engagement, seine bedingungslose Gradlinigkeit und seinen trockenen norddeutschen Humor.“

Josef Katzer, Präsident der Handwerkskammer: „Henning Voscherau verstand sich zuallererst als Bürger der Freien und Hansestadt Hamburg. Zugleich war er überzeugter Europäer und prinzipienfester Sozialdemokrat. Politik zu machen bedeutete für ihn, stets weit in die Zukunft zu denken. Das Hamburger Handwerk wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.“

Handelskammer-Präses Fritz Horst Melsheimer: „Mit Henning Voscherau ist einer der profiliertesten Hamburger Politiker Nachkriegsdeutschlands und großer Europäer von uns gegangen. Mit der HafenCity hinterlässt Voscherau Hamburg ein einzigartiges Stadtentwicklungsprojekt.“