Johannesburg.

Erstmals stellt die Opposition in Südafrika den Bürgermeister der Wirtschaftsmetropole Johannesburg. Nach zähen Verhandlungen wählte der Stadtrat am Montagabend Herman Mashaba zum Bürgermeister, den Kandidaten der Demokratischen Allianz (DA). Der 56 Jahre alte Unternehmer kündigte an, die Bekämpfung von Korruption zu seinem Hauptanliegen zu machen.

Seit dem Ende des rassistischen Apartheidregimes 1994 kontrollierte der Afrikanische Nationalkongress (ANC) die bevölkerungsreichste Stadt des Landes. Bei den Kommunalwahlen vom 3. August erlitt die Partei des früheren Präsidenten Nelson Mandela jedoch in mehreren Großstädten empfindliche Niederlagen. Die Opposition kontrolliert jetzt vier wichtige Großstädte: die Hauptstadt Pretoria, Port Elizabeth, Kapstadt und Johannesburg.

Allerdings hat die führende Oppositionspartei in Johannesburg keine eigene Mehrheit. Sie muss sich auf die Unterstützung der linkspopulistischen Partei der Ökonomischen Freiheitskämpfer (EFF) stützen. Der ANC stellt zwar die stärkste Fraktion im Stadtrat von Johannesburg, schaffte es aber nicht, Koalitionen zu schmieden.

Die DA galt lange als Partei der weißen Südafrikaner und war für viele ANC-Anhänger daher unwählbar. Die DA wird jedoch inzwischen von einem Schwarzen geführt, Mmusi Maimane.