Eisenhüttenstadt.

Ein Terroralarm und eine Razzia bei einem 27-jährigen Verdächtigen im brandenburgischen Eisenhüttenstadt haben am Mittwoch für Wirbel gesorgt. Zwar fanden Ermittler bei der Durchsuchung der Wohnung des Mannes nach eigenen Angaben keine Hinweise auf einen geplanten Anschlag und gaben vorläufig Entwarnung. Allerdings entdeckten sie Material, das die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verherrlicht.

„Die Beamten fanden: Sieben Poster mit IS-Symbolen, eine Softair-Kalaschnikow, Tarnanzug, Schutzweste, Gasmaske, 37 teils verbotene Knallkörper mit Schwarzpulver und Cannabis“, sagte Polizeipräsident Hans-Jürgen Mörke der „Bild“-Zeitung. Im RBB ergänzte Mörke, der Verdächtige habe im Internet Fotos gepostet, auf denen er vermummt und im Tarnanzug mit der Softair-Kalaschnikow und mit arabischen Zeichen posiert. Der Festgenommene sei vor ungefähr sieben Jahren „zum Islam konvertiert“, führte Mörke weiter aus. Der Polizei sei er bereits bekannt gewesen, „insbesondere aus dem Betäubungsmittelbereich und auch wegen Bedrohungsstraftaten“. Konkrete Verbindungen zum IS seien aber nicht gefunden worden. Zunächst hatte es aus Ermittlerkreisen geheißen, in der Wohnung des 27-jährigen seien lediglich zwei Böller gefunden worden, nichts deute auf einen möglichen islamistischen Hintergrund hin. Das Innenministerium hatte erklärt, es seien „lediglich geringe Mengen pyrotechnischer Erzeugnisse“ gefunden worden. „Es gibt aber auch Hinweise auf eine mögliche Nähe zum Islamischen Staat.“

Nach der Durchsuchung übernahm der Staatsschutz die Ermittlungen. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte schon relativ früh gesagt, der Zugriff sei wegen des Verdachts eines „geplanten terroristischen Akts“ mit einem möglichen islamistischen Hintergrund erfolgt. Erste Informationen, wonach der Mann einen Anschlag auf das Stadtfest Ende August geplant haben soll, wurden aber nicht bestätigt.