Islamabad.

Bei einem Anschlag vor einer Klinik im südwestpakistanischen Quetta sind am Montag mindestens 70 Menschen getötet worden. Nach Angaben des Gesundheitsministers der Provinz, Rehmat Baloch, wurden bis zu 200 Menschen bei der gewaltigen Detonation verletzt, viele von ihnen schwer. Über Nacht werde die Zahl der Toten vermutlich steigen.

Wie groß die Zerstörungskraft der Bombe war, zeigten Aufnahmen pakistanischer Fernsehsender. Ärzte und Patienten waren zu sehen, wie sie in Panik aus den raucherfüllten Gängen des Krankenhauses flohen. Nach Angaben der Polizei hatte der Selbstmordattentäter etwa acht Kilogramm Sprengstoff zur Explosion gebracht. Der Anschlag traf vor allem vor der Klinik versammelte Anwälte. Sie waren zu einer spontanen Trauerfeier für den am Morgen erschossenen Chef der regionalen Rechtsanwaltsvereinigung gekommen.

Gleich zwei Terrororganisationen bekannten sich zu der Tat. Ein IS-Kommandeur erklärte, er habe Medien angerufen und den Anschlag für sich reklamiert. Auch ein Sprecher der Talibangruppe Jamaat ul-Ahrar sagte, seine Gruppe habe den Anschlag verübt.