Bangkok.

Thailands Militär hat mit einem Verfassungsreferendum seine Macht gefestigt. Nach Auszählung von mehr als 90 Prozent der Stimmen sprachen sich 61,4 Prozent der Wähler für das von der Junta vorgelegte, umstrittene Regelwerk aus, teilte die Wahlkommission mit. 37,9 Prozent stimmten dagegen. „Der Abstand ist groß genug, dass sich das Ergebnis nicht mehr ändert“, sagte der Leiter der Wahlbehörde. Die von 200.000 Polizisten überwachte erste Volksabstimmung seit der Machtübernahme des Militärs vor zwei Jahren sei reibungslos verlaufen. Mit 55 Prozent lag die Wahlbeteiligung jedoch deutlich unter den anvisierten 80 Prozent.

„Der Grund, warum die meisten Thailänder die Verfassung akzeptiert haben, ist, dass sie schnell allgemeine Wahlen wollen“, sagte der Chef der Oppositionspartei Peau Thai, Wirot Pao-in. Die zur Abstimmung vorgelegte Verfassung sieht Wahlen im kommenden Jahr vor. Die Verfassung sichert aber dem Militär auch Einfluss auf zukünftige gewählte Regierungen. So soll ein von der Junta ernannter Senat mit Militärkommandanten gewählte Parlamentarier kontrollieren. Die Streitkräfte hatten wiederholt die Parlamentswahlen verschoben, nachdem sie im Mai 2014 die Macht in dem südostasiatischen Land übernommen hatten.