Düsseldorf.

Die Affäre Hinz wird für die SPD immer peinlicher: 13 Tage, nachdem das Lügengebäude der Essener Bundestagsabgeordneten mit dem gefälschten Lebenslauf aufgeflogen ist, hat die 54-Jährige ihren angekündigten Mandatsverzicht immer noch nicht vollzogen. Das bestätigte ein Sprecher des Bundestags. Demnach stünden der Hochstaplerin, die sich 30 Jahre lang als Juristin ausgab, jetzt auch noch für den Monat August insgesamt fast 14.000 Euro an Abgeordnetendiät und Aufwandspauschale zu.

Der Essener SPD-Chef und nordrhein-westfälische Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) fordert die Parteifreundin nun auf, endlich ihren Rücktritt zu erklären. Es dürfe nicht der Eindruck erweckt werden, als wolle sie auch noch die Diät für September kassieren.

Die Pseudojuristin, die nach eigenen Angaben mal ein Sparkassen-Praktikum absolviert hatte, hat nicht mal Abitur. Am 20. Juli hatte sie über ihre Anwälte erklären lassen, sie werde als Konsequenz aus der Affäre ihr Mandat niederlegen, wolle dies aber in einem Gespräch mit Bundestagspräsident Norbert Lammert tun. Der ist allerdings noch bis Mitte August im Urlaub.