Warschau.

Polen hat am Montag an den Warschauer Aufstand gegen die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg erinnert. Die Warschauer Bürgermeisterin Hanna Gronkiewicz-Waltz sprach mit Blick auf die Ereignisse vor 72 Jahren vom „schmerzhaftesten Feiertag der Stadt“. Sie würdigte den 63 Tage andauernden Kampf, der am 1. August 1944 begonnen hatte, bei einer Gedenkveranstaltung am Grab des unbekannten Soldaten. Die Erinnerung helfe, schwere Zeiten zu überstehen. „Die Hauptstadt eines freien Polens ehrt ihre Helden und wird nie vergessen, was sie ihnen zu verdanken hat“, sagte Gronkiewicz-Waltz.

Der Aufstand der Untergrundkämpfer der „Heimatarmee“ scheiterte im Oktober 1944 tragisch. Fast 200.000 Menschen kamen ums Leben, die meisten von ihnen Zivilisten. Während der Kämpfe verübten die Deutschen Massaker an der Zivilbevölkerung; nach der blutigen Niederschlagung wurde Warschau systematisch zerstört. Die Rote Armee, die bereits die Stadtteile am östlichen Weichselufer erreicht hatte, griff nicht ein. Die Bewertung des Aufstands spaltet Polen bis heute: Für die einen ist er Ausdruck von Heldentum, für die anderen sinnloses Blutvergießen.