München. Täter von München sah sich als „Arier“ und hasste Ausländer

Der Münchner Amokläufer hatte laut einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) eine rechtsextremistische Weltsicht. Türken und Araber habe er gehasst und ihnen gegenüber ein Höherwertigkeitsgefühl gehegt, zitiert das Blatt Sicherheitskreise. Das Bayerische Landeskriminalamt wollte dies nicht bestätigen, das Innenministerium äußerte sich am Mittwoch zunächst nicht. Auch die Staatsanwaltschaft München I machte keine Angaben: „Wir prüfen die Motivlage des Amokschützen in alle Richtungen und mit allen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten“, hieß es lediglich.

Der 18-Jährige hatte am vergangenen Freitag neun Menschen erschossen und dann sich selbst getötet. Unter den Opfern sind vor allem Menschen muslimischen Glaubens mit Wurzeln in der Türkei oder im Kosovo. Einen politischen Hintergrund hatten die Ermittler bislang ausgeschlossen. Bekannt ist aber, dass der Schüler von dem rechtsextremen Attentäter Anders Behring Breivik aus Norwegen fasziniert war. Sein Amoklauf in München ereignete sich genau fünf Jahre nach dem Blutbad, bei dem Breivik am 22. Juli 2011 in Oslo und auf der Insel Utøya 77 Menschen umbrachte.

Möglicher Amoklauf in Ludwigsburg verhindert

Ein 15-Jähriger ist im Kreis Ludwigsburg in Baden-Württemberg wegen Vorbereitung einer Amoktat festgenommen worden. Der Jugendliche hatte nach Angaben der Polizei im Internet Fotos und Zeichnungen veröffentlicht, die auf eine mögliche Amoktat hindeuteten.

Auf die Spur des Jungen sei man durch einen Hinweisgeber gestoßen, der „im Zuge eigenständiger Recherchen im Zusammenhang mit dem Amoklauf in München“ auf einen Internetkontakt des dortigen Täters gestoßen sei. Der Junge wurde noch in der Nacht zum Dienstag festgenommen. Er sei inzwischen in die Jugendpsychiatrie aufgenommen worden.

Bei der Durchsuchung der Wohnung der Eltern seien unter anderem „eine größere Anzahl Kleinkaliberpatronen, mehrere Messer und Dolche“ entdeckt worden. Die Ermittler fanden auch Fluchtpläne der von ihm besuchten Schule sowie eine größere Menge Chemikalien, Material und Anleitungen zur Herstellung von Sprengmitteln.

Im Verlauf seiner Vernehmung räumte der Jugendliche den Angaben der Polizei zufolge ein, sich „vor dem Hintergrund persönlicher und schulischer Probleme mit der Begehung einer Amoktat“ auseinandergesetzt zu haben. Er habe sich aber inzwischen davon distanziert.