Reutlingen. Vorfall weckte Angst vor neuem Amoklauf. Autofahrer stoppte den Tatverdächtigen

Mit einer Machete hat ein Mann in Reutlingen in Baden-Württemberg am Sonntag eine Frau getötet und zwei Menschen verletzt. Der Mann wurde festgenommen. Motiv und Hintergründe der Tat seien noch unklar. Die Polizei prüft, ob eine Beziehungstat vorliegt. Die Bluttat ereignete sich auf offener Straße in der Innenstadt am Zentralen Omnibusbahnhof. Zahlreiche Passanten wurden Augenzeugen. Zwei Tage nach dem Amoklauf von München löste der Vorfall Panik aus.

Der Mann habe mit der Machete wild um sich geschlagen, bevor er überwältigt wurde. Gestoppt wurde der mutmaßliche Täter von einem Autofahrer, der den flüchtenden Angreifer mit seinem Wagen bewusst angefahren habe. Der Mann stürzte zu Boden, Polizisten nahmen ihn fest. Der Autofahrer hatte die Bluttat zuvor gesehen und seinen Wagen auf den Angreifer gesteuert.

Keine Hinweise auf terroristischen Anschlag

Bei dem Tatverdächtigen handele es sich laut Polizei um einen 21-jährigen Asylbewerber aus Syrien. Er ist der Polizei schon wegen mehrerer Körperverletzungen bekannt. Ob seine Herkunft oder sein Aufenthaltsstatus in Zusammenhang mit der Tat stehen könnten, ließ die Polizei offen. Hinweise auf einen terroristischen Anschlag gebe es nicht.

Polizisten hätten den Mann wenige Minuten nach der Tat festgenommen. Mit der Frau, die getötet wurde, sei er zuvor in Streit geraten. Zudem verletzte er mit der Machete eine weitere Frau und einen Mann. Ob sich der mutmaßliche Täter und die Opfer näher kannten, blieb zunächst unklar.

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) lobte die Arbeit der Polizei: „Wichtig ist, dass der Täter gleich festgenommen und eine weitere Gefahr für andere Bürger sofort unterbunden werden konnte“, sagte er dieser Zeitung. „Nach den Ereignissen von München und Würzburg haben die Menschen Angst. Sie sind verunsichert. Deshalb sind unsere Sicherheitsbehörden bei einer Bluttat wie der in Reutlingen in höchstem Maße sensibilisiert.“ Jetzt sei eine schnelle Aufklärung der Hintergründe wichtig, sagte er. „Diese werden wir genau analysieren.“