Berlin.

In den USA scheint mit den erneuten Anschlägen in Frankreich, der Kampf gegen den Terror zum beherrschenden Thema im Präsidentschaftswahlkampf zu werden. Doch während sich Nochpräsident Barack Obama staatsmännisch gab – er sicherte dem „ältesten Alliierten“ der USA Solidarität und Partnerschaft zu –, drehten die Amtsanwärter rhetorisch auf.

Für den Präsidentschaftskandidaten der Republikaner, Donald Trump, liefert Nizza einmal mehr Stoff, für eine restriktive Einwanderungspolitik. Trump sagte die für gestern geplante Benennung seines Vizepräsidentschaftskandidaten ab – und bestätigte später via Twitter doch Mike Pence für diesen Posten. „Wir sind im Krieg. Und der Gegner trägt keine Uniform“, verkündete Trump. Der Massenmord in Frankreich bestätige seine Meinung. Im Fall seiner Wahl würde er die Einreisebedingungen für Menschen aus Ländern mit Terrorhintergrund „unglaublich verschärfen“ und den Kongress auffordern, eine offizielle Kriegserklärung gegen den „Islamischen Staat“ zu verabschieden. Ähnlich drastisch äußerte sich die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton. „Wir sind im Krieg gegen radikale Dschihadisten“, sagte Clinton und nannte die derzeitige Bedrohungslage sogar eine „Dritten Weltkrieg.“

Die Außenminister von Russland und den USA, Sergej Lawrow und John Kerry, besuchten am Freitag gemeinsam die französische Botschaft in Moskau, um ihr Beileid mit den Opfern des Anschlages auszudrücken und sich in das Kondolenzbuch einzutragen. „Die beste Antwort auf den abscheulichen Terroranschlag in Nizza wäre unsere gemeinsame Entschlossenheit, die Terroristen zu bekämpfen“, schrieb Lawrow.