Berlin.

Der ehemalige BND-Chef Gerhard Schindler hat sich erstmals öffentlich zu den Hintergründen seiner Entlassung geäußert und den Kurs einer stärkeren Transparenz verteidigt. „Das hat sicherlich nicht allen gefallen, dass ich die Interessen des Bundesnachrichtendienstes klar und deutlich vertreten habe“, sagte Schindler in dem 90-minütigen Dokumentationsfilm „Schattenwelt BND – Wieviel Geheimdienst braucht Deutschland?“, der in Koproduktion von SWR, RBB, Deutscher Welle und Arte entstanden war. Schindler war Ende April als Präsident des Bundesnachrichtendienstes entlassen worden. Eine Begründung des Kanzleramts gab es nicht. Schindler sagte: „Es ist ein Spagat, auf der einen Seite das geheim zu halten, was geheim zu halten ist. Und auf der anderen Seite das darzulegen, worauf die Gesellschaft einen Anspruch hat. Nämlich: Was tun wir eigentlich jeden Tag. Und wozu zahlt der Steuerzahler über eine halbe Milliarde Euro.“

Ungeachtet der Enthüllungen des Ex-NSA-Mitarbeiters Edward Snowden sieht Schindler den BND gut aufgestellt. „Trotz der engen Zusammenarbeit mit der NSA, trotz der Probleme bei der eigenen technischen Aufklärung ist der Bundesnachrichtendienst gestärkt aus dieser Diskussion hervorgegangen und nicht geschwächt“, sagte er.