Köln/Berlin.

Flüchtlingskinder werden in Deutschland nach Einschätzung von Unicef ungleich behandelt – vor allem wegen unterschiedlicher Standards in den einzelnen Ländern und Kommunen. „Ihre Situation hängt oft stark vom Zufall ab“, stellt das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen in einem Bericht fest. Bei der medizinischen Versorgung oder bei der Bildung seien Flüchtlingskinder deutlich schlechter gestellt als Einheimische.

Auch werde zwischen verschiedenen Gruppen von Flüchtlingskindern unterschieden – je nachdem, ob man wegen des Herkunftslandes eine „gute“ oder eine „schlechte“ Perspektive habe, dauerhaft hier zu bleiben. Die Chance, eine Schule zu besuchen, sei für ein Flüchtlingskind aufgrund der Zuständigkeit der Länder in Bildungsfragen nicht überall gleich. Anlass zur Sorge bestehe aufgrund der neuen „Sondereinrichtungen“ für Menschen mit geringerer Bleibeperspektive, stellte Unicef fest. Dort seien die Chancen der Kinder noch geringer, zur Schule gehen zu können. Das betrifft vor allem Kinder aus den Westbalkanstaaten.

Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) sprach sich für bundesweite Standards zum Schutz von Kindern in den Unterkünften aus.