Den Haag.

Der Internationale Strafgerichtshof hat den früheren kongolesischen Vizepräsidenten Jean-Pierre Bemba zu 18 Jahren Haft verurteilt. Der 53-Jährige muss wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen hinter Gitter. Er war im März schuldig gesprochen worden, weil Rebellen unter seiner Kontrolle in der benachbarten Zentralafrikanischen Republik gemordet und vergewaltigt hatten. Das Strafmaß legten die Richter am Dienstag fest. Die acht Jahre, die Bemba bereits in Untersuchungshaft in Den Haag sitzt, werden von der Strafe abgezogen. Weil der Gerichtshof kein eigenes Gefängnis besitzt, soll Bemba seine Strafe in einem normalen Gefängnis absitzen.

Bemba war verurteilt worden, weil er 2002 und 2003 half, mit seiner Miliz in der Zentralafrikanischen Republik einen Staatsstreich niederzuschlagen. Bei den Kämpfen begingen Soldaten unter seiner Führung Verbrechen an der Zivilbevölkerung, darunter Mord und Vergewaltigung. Bemba bestritt die Vorwürfe bis zuletzt.