Düsseldorf.

Der Islamverband Ditib hat sich von den massiven Anfeindungen gegen türkischstämmige Bundestagsabgeordnete wegen der Armenien-Resolution des Bundestages distanziert. „Wir verurteilen jede öffentliche Schmähung, jeden Aufruf zu Hass und Gewalt“, sagte der Generalsekretär der Türkisch-Islamischen Union (Ditib), Bekir Alboga, der „Rheinischen Post“. Der Verband ist eng mit der türkischen Religionsbehörde verbunden.

Hetzerische Diffamierungen, Gewaltbereitschaft und entmenschlichende Anfeindungen seien keine legitimen Mittel, um in einer demokratischen Gesellschaft Konflikte und Meinungsverschiedenheiten auszutragen, betonte Alboga: „Niemals dürfen wir es zulassen, dass Meinungsverschiedenheiten zu Hass führen, der uns verblendet und zur Gewalt verleitet.“

Die elf türkischstämmigen Bundestagsabgeordneten erhalten nach Morddrohungen verstärkten Polizeischutz. Der Bundestag hatte Anfang Juni die Vernichtung von 1,5 Millionen Armeniern im Osmanischen Reich vor 100 Jahren als Völkermord eingestuft. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte den türkischstämmigen Abgeordneten daraufhin unter anderem vorgeworfen, ihr Blut sei „verdorben“.