Garmisch-Partenkirchen. Auf der Zugspitze vereinbaren die Parteivorsitzenden Petryund Strache Arbeitsgruppen

Die Rechtsparteien in Deutschland und
Österreich suchen die Annäherung: Bei einem Treffen mit dem FPÖ-Vorsitzenden Heinz-Christian Strache auf der Zugspitze kündigte AfD-Chefin Frauke Petry am Freitag an, beide Parteien wollten die „EU-kritische“ Bewegung in Europa vorantreiben und deren Kräfte im EU-Parlament und in Brüssel bündeln. „Wir wollen gemeinsam zu neuen politischen Höhen voranschreiten.“

Strache wiederum will Petry nach eigenen Worten helfen, dass „auch in Deutschland eine Freiheitspartei an Stärke zulegt“. Beide Parteien wollen nun gemeinsame Arbeitsgruppen einrichten, die erste davon zum Thema Euro und Währung.

Die Rechtspopulisten sind in Österreich sehr viel stärker als die AfD in Deutschland. Bei der Direktwahl des österreichischen Bundespräsidenten hatte FPÖ-Kandidat Norbert Hofer nur knapp verloren. Strache will in Österreich die Annullierung der Wahl durchsetzen. Er wirft den österreichischen Behörden massive Verletzungen des Wahlgesetzes in achtzig Prozent der Wahlbezirke vor.

Partei-Vize Gauland nennt Polizisten „Knallchargen“

Petry kündigte an, die AfD werde in Deutschland auf Transparenz bei Wahlen achten. Vom „Beginn der Wahlhandlung bis zum Ende“ sei eine „komplette demokratische Kontrolle“ auszuüben. „Wir haben in Deutschland Fälle von Hunderttausenden verschwundenen Briefwahlunterlagen bei vergangenen Wahlen“, sagte Petry. Als Beispiel nannte die AfD-Chefin unter anderem Hamburg, wo es bei der Bundestagswahl 2013 Pannen gegeben habe.

Für neuen Wirbel um die Partei sorgt Bundesvize Alexander Gauland. Besonders die Verkehrspolizei ärgere ihn, sagte der brandenburgische Politiker in Potsdam der „Bild“-Zeitung. „Dann steht immer so ’ne Knallcharge mit Blitzergerät rum. Nur weil Sie nicht rechtzeitig von 100 auf 80 runtergegangen sind, haben Sie schon einen Punkt.“ Auch mit Parkverboten nehme er es nicht so genau, sagte Gauland. „Parkverbote finde ich lässlich. Die kann man auch brechen.“

Gauland hatte mit Äußerungen über Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng Aufregung ausgelöst. Der AfD-Politiker hatte in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ über Boateng gesagt: „Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.“(HA)