Leipzig .

Mit einem Appell für eine gerechte und menschliche Flüchtlingspolitik ist am Sonntag der 100. Deutsche Katholikentag zu Ende gegangen. Im Abschlussgottesdienst rief der Münchener Erzbischof Reinhard Marx zu einer von Barmherzigkeit geprägten Asylpolitik auf. Grundlage für die Kirchen sei das Evangelium, das werde nicht von Meinungs- oder Stimmungsfragen abhängig gemacht, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Er rief Christen dazu auf, sich in der Politik einzumischen.

Das katholische Laientreffen stand von Mittwoch bis Sonntag unter dem Motto „Seht, da ist der Mensch“. „Es kann keine Gottesverehrung mehr geben in unserer christlichen Perspektive, ohne den Menschen in den Blick zu nehmen“, sagte Marx vor rund 25.000 Zuhörern auf dem Augustusplatz. Mit seinem leidenschaftlichen Plädoyer für Nächstenliebe in der Flüchtlingspolitik wies er indirekt Kritik der AfD zurück. AfD-Chefin Frauke Petry hatte am Sonntag im Deutschlandfunk Vorwürfe von Parteikollegen gegen die Flüchtlingshilfe der Kirchen und ihrer Wohlfahrtsverbände bekräftigt.

Zum Katholikentag waren 34.000 Dauer- und 6.000 Tagesgäste zusammengekommen. Damit blieb die Teilnehmerzahl hinter den Erwartungen der Veranstalter zurück.