Der Bundestag will die Vertreibung der Armenier 1915 als „Völkermord“ einstufen.

    Bei den Massakern kamen Schätzungen zufolge zwischen 800.000 und 1,5 Millionen Angehörige der christlichen Minderheit im Osmanischen Reich ums Leben.

    Nachdem das Osmanische Reich in den Ersten Weltkrieg eingetreten war, versuchte es einst an Russland verlorene Gebiete zurückzuerobern und startete eine Kaukasusoffensive. Diese endete jedoch um die Jahreswende 1914/15 mit einer verheerenden Niederlage. Einige Armenier unterstützten die russische Armee in der Hoffnung auf Unabhängigkeit, und armenische Freiwilligenbataillone kämpften auf russischer Seite. Das wurde zum Auslöser für den Massenmord und die Vertreibung.

    Die Türkei als Rechtsnachfolger des Osmanischen Reichs hat das bedauert, bestreitet aber vehement, dass es sich um Völkermord gehandelt habe.