Washington.

Die Niederlage von Hillary Clinton bei den Vorwahlen der US-Demokraten im Staat West Virginia hat den schweren Stand der Ex-Außenministerin in den Industrieregionen des Landes unterstrichen.

Zwar liegt Clinton nach Delegiertenstimmen so weit vor ihrem Rivalen Bernie Sanders, dass ihr die Nominierung als Präsidentschaftskandidatin kaum mehr zu nehmen ist. Aber der republikanische Kandidat Donald Trump konnte zuletzt besonders bei weißen Arbeitern punkten. Er gewann am Dienstag als einzig verbliebener Kandidat die Vorwahlen seiner Partei in West Virginia und Nebraska deutlich.

Clintons Niederlage in West Virginia war erwartet worden. Der Bundesstaat mit etwa 1,9 Millionen Einwohnern – etwa so viele wie Hamburg – gilt als konservativ. Zudem hatte Clinton im März in Ohio mit der Bemerkung für Aufsehen gesorgt, dass im Zusammenhang mit dem von ihr unterstützten Energiewandel viele Zechen schließen und Bergleute ihre Jobs verlieren würden – auch in West Virginia.

Bei den Demokraten werden 2383 Delegiertenstimmen für eine Nominierung auf dem Parteitag im Juli benötigt. Clinton verfügt dem Sender CNN zufolge über 2235, Sanders über 1464. Allein am 7. Juni werden in mehreren Bundesstaaten fast 700 weitere Stimmen vergeben. Sanders hat angekündigt, bis zum Ende im Rennen zu bleiben. Damit muss Clinton weiter einen Zweifrontenwahlkampf führen.