Berlin .

Christliche Organisationen haben Politik und Kirchen vorgeworfen, Übergriffe gegen Christen in deutschen Flüchtlingsunterkünften zu ignorieren und zu verharmlosen. Diskriminierung und Gewalt geschehen häufiger, als dies Behörden vermittelten, sagte der Leiter der Organisation Open Doors, Markus Rode, am Montag in Berlin. Die der theologisch konservativen Deutschen Evangelischen Allianz nahestehende Organisation legte gemeinsam mit Kirche in Not, der Aktion für verfolgte Christen und Notleidende und dem Zentralrat Orientalische Christen in Deutschland eine eigene Erhebung vor.

Dafür hat die Organisation über eigene Netzwerke und Ehrenamtliche betroffene Christen befragt. 231 christliche Flüchtlinge meldeten sich zurück und beklagten Drangsalierung und Gewalt. Am häufigsten – in 42 Prozent der Fälle – wurde über Beleidigung geklagt. 37 Prozent wurden nach eigener Aussage Opfer von Körperverletzung. 32 Prozent hätten Todesdrohungen erhalten. 88 Prozent erlebten Angriffe von meist muslimischen Mitbewohnern in den Unterkünften. Knapp die Hälfte hat auch Verfolgung durch Mitarbeiter des Wachschutzes erlebt. Die Organisationen forderten die Politik auf, Christen besser zu schützen. Sie schlugen vor, dass bei den oft muslimisch geprägten Wachdiensten auch Vertreter anderer Religionen eingestellt werden.