Berlin. Umfrage unter Lehrern: Grundschüler leiden unter Stress und hohem Erwartungsdruck der Eltern

Immer mehr Schüler haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. Viele sind verhaltensauffällig, haben motorische Defizite, psychosomatische Probleme oder bleiben in ihrer Sprachentwicklung zurück. Dies ist das Ergebnis einer Befragung von 500 Lehrern in Deutschland zur gesundheitlichen Entwicklung ihrer Schüler von der ersten bis zur sechsten Klasse, die vom Forsa-Institut im Auftrag der DAK erhoben wurde.

Insgesamt 70 Prozent aller Lehrer stellen mit Blick auf die vergangenen zehn Jahre fest, dass die Gesundheitsprobleme ihrer Schüler gestiegen sind. Nur zwei Prozent meinen, dass diese zurückgegangen seien. Einen Grund für die gesundheitliche Verschlechterung diagnostizieren die Lehrkräfte in der Stressbelastung der Kinder. Die überwiegende Mehrheit von 91 Prozent der Befragten sehen die Hauptursache für Stress in der allgemeinen Reizüberflutung durch Medien. Weitere 83 Prozent halten den Erwartungsdruck seitens der Eltern für wesentlich. Nur gut jeder dritte Lehrer sieht die Leistungsanforderungen in der Schule als Grund für den Stress. Auch Lehrer fühlen sich zunehmend belastet. Ein Viertel fürchtet deshalb, früher als geplant seinen Job aufgeben zu müssen. Am stärksten fühlen sich Lehrer durch den Umgang mit verhaltensauffälligen Schülern und durch Lärm belastet.