Berlin. Der Grüne hatte alle Ämter aufgeben wollen. Vor allem namhafte Vertreter des Judentums hatten sich für Beck stark gemacht.

Der Grünen-Politiker Volker Beck behält sein Amt als religionspolitischer Sprecher seiner Fraktion im Bundestag. Wie die Fraktion am Dienstag nach ihrer Sitzung in Berlin mitteilte, soll der 55-Jährige auch neuer Sprecher für Migrationspolitik werden. Geplant ist auch, ihn erneut für den Vorsitz der Deutsch-Israelischen Parlamentariergruppe vorzuschlagen.

Nach dem Drogenfund, der Anfang März für Schlagzeilen sorgte, verliert Beck aber sein Amt als innenpolitischer Sprecher der Fraktion. Nachfolgerin auf diesem Posten wird den Angaben zufolge Irene Mihalic. Die 39-Jährige Bundestagsabgeordnete aus Gelsenkirchen gehört dem Innenausschuss des Parlaments an.

Volker Beck hatte Anfang März zunächst erklärt, seine Ämter zur Verfügung zu stellen, nachdem die Polizei Drogen bei ihm gefunden hatte. Nach Informationen verschiedener Medien handelte es sich um das Rauschgift Crystal Meth.

Verfahren gegen Geldbuße eingestellt

Vor zwei Wochen nutzte Beck seinen ersten öffentlichen Auftritt nach dem Vorfall für eine Entschuldigung. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor die Ermittlungen gegen eine Geldbuße von 7000 Euro eingestellt. Beck war zu dem Zeitpunkt noch krankgeschrieben und seit dem Vorfall bis jetzt nicht an seinem Arbeitsplatz im Bundestag gewesen.

Namhafte Vertreter des Judentums in Deutschland hatten sich in den vergangenen Tagen für einen Verbleib Becks in einem Teil seiner Ämter ausgesprochen. Zu Becks politischem Engagement zählt unter anderem der Kampf gegen Antisemitismus und für eine Entschädigung von NS-Opfern. Auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hatte den zunächst angekündigten Rückzug Becks bedauert. (epd/dpa)