Berlin.

Die brisanten Daten zu Finanzgeschäften bekannter Persönlichkeiten in Steueroasen sind auch von dem Internationalen Konsortium investigativer Journalisten (ICIJ) ausgewertet worden. Das ICIJ wurde 1997 als Projekt des „Center for Public Integrity“ (CPI) gegründet. Das CPI ist eine gemeinnützige Organisation in den USA, die sich der Aufgabe verschrieben hat, „Machtmissbrauch, Korruption und Pflichtverletzung durch mächtige öffentliche und private Institutionen aufzudecken“.

In seinen Auseinandersetzungen mit Lobbyorganisationen lieferte sich das CPI beispielsweise über Jahre hinweg einen erbitterten Streit mit der Tabak-Industrie. Dabei wurden immer wieder vertrauliche Dokumente aus den Unternehmen an die Öffentlichkeit gebracht. Gefördert wurde das CPI durch eine Reihe von Stiftungen. In den Jahren 2000 bis 2002 spendete auch der Milliardär George Soros insgesamt über eine Million Dollar an das CPI. Diese Zuwendung löste in den USA auch Kritik aus, da Soros als erklärter Gegner des damaligen US-Präsidenten George W. Bush auch linksgerichteten Organisationen wie moveon.org Millionenspenden zukommen ließ.

Mit dem ICIJ wollte das CPI Ende der 1990er-Jahre den Fokus der investigativen journalistischen Arbeit über die Grenzen der USA hinweg erweitern. Bei dem exklusiven Club kann man nur nach einer Einladung Mitglied werden. Aus Deutschland gehört etwa der Leiter des Ressorts Investigative Recherche bei der „Süddeutschen Zeitung“, Hans Leyendecker, dazu.

Die „Süddeutsche Zeitung“ hat sich dafür entschieden, die Dokumente gemeinsam mit ICIJ auszuwerten.