Hamburg/Erbil. Die Frau soll die Grenze zwischen dem Nordirak und Syrien illegal überquert haben. Auswärtiges Amt kündigt konsularische Betreuung an.

Eine Mitarbeiterin des friedenspolitischen Sprechers der Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, Martin Dolzer, ist in der nordirakischen Stadt Erbil inhaftiert worden. Ihr werde vorgeworfen, die Grenze zwischen der Kurdischen Autonomieregion (KRG) im Nordirak und Syrien illegal überquert zu haben, sagte Dolzer auf Anfrage des Hamburger Abendblatts. Es handele sich um die 32 Jahre alte Beriwan Al-Zin.

Das Auswärtige Amt hat die Festnahme der Frau am Montag bestätigt. „Der Fall ist dem Auswärtigen Amt bekannt“, hieß es am Montag auf Nachfrage in Berlin. Das deutsche Generalkonsulat in Erbil stehe mit den lokalen Behörden in engem Kontakt – „und wird im Rahmen der konsularischen Betreuung die Betroffene in den nächsten Tagen besuchen“. Nähere Angaben machte das Außenministerium nicht.

Inhaftiert im Nordirak wegen Recherchen?

Die Frau, die kurdischstämmig sei und die deutsche Staatsangehörigkeit besitze, werde schon seit dem 22. März im Frauengefängnis in Erbil, der Hauptstadt der Autonomen Region Kurdistan, ohne juristischen Beistand festgehalten, so Dolzer. Zudem seien weder die Deutsche Botschaft in Bagdad noch das Generalkonsulat in Erbil rechtzeitig informiert worden. Ihr sei nach der Festnahme sechs Tage lang verweigert worden zu telefonieren. Erst am siebten Tag sei ihr erlaubt worden, ihre Familie zu informieren. Es gehe ihr den Umständen entsprechend gut.

„Frau Al-Zin hat in der Region die menschenrechtliche Situation recherchiert, den Kontakt mit humanitären und medizinischen Akteuren vertieft, Gespräche geführt und ein Hilsprojekt vorbereitet. Sie sollte umgehend frei gelassen werden“, erklärt Martin Dolzer, friedenspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. Der Abgeordnete sieht nun die Bundesregierung in der Verantwortung, „sich auf Grundlage der guten Beziehungen zur kurdischen Regierung für die sofortige Freilassung meiner Mitarbeiterin einzusetzen“. Seit 2014 unterstützt die Bundesregierung den Nordirak mit Hilfsgütern.