Berlin.

Politiker mit Doktortitel müssen weiter damit rechnen, dass ihre Arbeiten von Plagiatsjägern untersucht werden. „Es gibt noch genügend Politiker“, sagte der Gründer der Internetseite VroniPlag, Martin Heidingsfelder, der Deutschen Presse-Agentur. An einem sei er „momentan dran“. „Das ist dann reif, wenn es reif ist“, fügte er hinzu.

Zuletzt war die Doktorarbeit von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) in die Kritik geraten. Die Medizinische Hochschule sah aber von einer Aberkennung des Titels ab, obwohl laut Heidingsfelder 32 Plagiate nachweisbar seien.

VroniPlag Wiki wird am Ostermontag fünf Jahre alt. Heidingsfelder ist inzwischen bei der nichtkommerziellen Seite ausgestiegen und prüft Doktorarbeiten nur noch gegen Bezahlung. Unter den ein Dutzend bei VroniPlag aktiven Plagiatsforschern gibt es noch einen, der sich anonym mit Politiker-Arbeiten befasst. VroniPlag-Mitbetreiber Gerhard Dannemann sagte, im Fokus stünden inzwischen plagiierende Wissenschaftler.