Berlin .

Die Quecksilberbelastung in allen deutschen Flüssen liegt nach Angaben der Bundesregierung deutlich über dem Grenzwert. Der chemische Zustand aller Oberflächengewässer in der Republik wird als „nicht gut“ eingestuft, heißt es in einer Antwort des Bundesumweltministeriums auf eine Parlamentsanfrage, die dieser Zeitung vorliegt. Die Umweltqualitätsnorm von 20 Mikrogramm Quecksilber je Kilogramm Fisch wird in den großen Flussgebieten Rhein, Elbe und Donau „dauerhaft und flächendeckend“ um das fünf- bis 15-fache überschritten, heißt es in dem Papier. Teilweise liegen die Werte bei mehr als 300 Mikrogramm. Laut einer Risikoabschätzung wird die Norm auch 2027 nicht eingehalten werden. Quecksilber in Gewässern entsteht vor allem durch den Ausstoß von Kohlekraftwerken. Es kann vor allem bei Embryonen und Kindern zu Nervenschäden führen.

Der grüne Bundestagsabgeordnete Peter Meiwald fordert Konsequenzen. „Die vorliegenden Zahlen der Bundesregierung bestätigen uns schwarz auf weiß, dass all unsere Flüsse weit über das erlaubte Maß mit gesundheitsschädlichem Quecksilber belastet sind“, sagte Meiwald, Sprecher für Umweltpolitik seiner Fraktion. „Es ist unglaublich, während die Kohlekraft ungebremst unsere Umwelt vergiftet, verlegt sich die Bundesregierung auf abwarten und prüfen.“