Berlin.

15 Monate nach Einführung des Mindestlohns von 8,50 Euro pro Stunde machen Wirtschaft und Gewerkschaften Druck auf Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD). Die Arbeitgeber fordern massive Korrekturen. Der DGB sieht den Mindestlohn dagegen als Erfolgsgeschichte, verlangt aber mehr Kontrollen und weniger Ausnahmen – und eine „deutliche“ Erhöhung zum 1. Januar 2017.

In einem Schreiben an den Bundestag, das dieser Zeitung vorliegt, lässt die Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) kaum ein gutes Haar am Gesetz: Es schaffe „Einstiegshürden gerade für die Schwächsten am Arbeitsmarkt“, fördere Rechtsunsicherheit und führe zu neuer Bürokratie. Als Konsequenz fordern die Arbeitgeber mehr Ausnahmen beim Mindestlohn: Wer noch nie gearbeitet hat, mindestens ein Jahr arbeitslos ist oder über keinen anerkannten Abschluss verfügt, solle für die ersten zwölf Monate der Beschäftigung vom Mindestlohn ausgenommen sein.