Washington/Moskau.

Der frühere Berater des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Michail Lessin, ist US-Berichten zufolge gewaltsam ums Leben gekommen und nicht an einem Herzanfall gestorben. Die Leiche des 59-Jährigen war am 5. November des vergangenen Jahres in einem Washingtoner Hotel entdeckt worden.

Die „Washington Post“ und andere Medien zitierten nun aus einem Gutachten des obersten Gerichtsmediziners der US-Hauptstadt. Die Todesursache sei demnach Gewalteinwirkung gegen Lessins Kopf. Außerdem führe der Bericht Verletzungen im Nacken, am Oberkörper sowie an Armen und Beinen auf. Das russische Außenministerium forderte von den US-Behörden nähere Informationen. „Eine solche Anfrage haben wir mehrfach gestellt“, teilte Sprecherin Maria Sacharowa in Moskau mit.

Der studierte Bauingenieur Lessin gilt als einer der Architekten des russischen Machtapparats. Er war von 1999 bis 2004 Informationsminister und später einer von Putins Beratern. Kritikern zufolge spielte er eine wesentliche Rolle bei der Knebelung unabhängiger Medien in Moskau. Bis Ende 2014 leitete er den kremlnahen russischen Konzern Gazprom-Media Holding.

Die Washingtoner Polizei erklärte, der Fall werde weiter untersucht. Was genau Lessin in Washington wollte, ist noch unklar.