Berlin .

Die Mehrheit der pflegenden Angehörigen in Deutschland ist zusätzlich noch berufstätig: Knapp zwei Drittel der privaten Hauptpflegepersonen müssen im Alltag Pflege und Beruf vereinbaren, rund 30 Prozent arbeiten in Vollzeit, rund 33 Prozent in Teilzeit oder auf Stundenbasis. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage für den Pflege-Report 2016 der AOK, der der Berliner Morgenpost vorab in Teilen vorliegt. Der Report des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) wird am Montag in Berlin vorgestellt.

Für den Pflege-Report wurden 1000 pflegende Angehörige zu ihrer Lebenssituation befragt. Von den Angehörigen, die in Teilzeit arbeiten, hatte fast jeder Zweite aufgrund der Übernahme der Pflege seine Arbeitszeit reduziert (49,8 Prozent). Von den Pflegepersonen, die zurzeit nicht erwerbstätig sind und früher erwerbstätig waren, hatten fast 70 Prozent ihre Berufstätigkeit für die Übernahme der Pflege aufgegeben.

„Das zeigt, die Pflege eines Angehörigen ist ein echter Einschnitt“, sagte Antje Schwinger, Pflegeexpertin beim WIdO. Es zeige aber auch, dass viele zur Pflege ihrer Angehörigen bereit seien. „Diese Pflegebereitschaft der Familien gilt es, weiter zu fördern.“ Bundesweit gibt es rund 2,63 Millionen Pflegebedürftige. Mehr als zwei Drittel werden zu Hause versorgt.