Damaskus/Amman .

Eine brutale Serie von Bombenanschlägen und Selbstmordattentaten hat neue Pläne für eine mögliche Waffenruhe in Syrien überschattet. Binnen weniger Stunden detonierten in den Städten Homs und Damaskus mehrere Bomben, die mindestens 140 Menschen in den Tod rissen. Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) bekannte sich zu dem Anschlag in Homs. Insgesamt erschütterten am Sonntag fünf Explosionen ein Viertel der Alawiten-Minderheit in Homs und einen Schiitenbezirk im Süden von Damaskus, so die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Es gebe viele weitere Verletzte.

Die Terrormiliz IS verlor am Wochenende im Norden Syriens derweil mindestens 50 Kämpfer bei Gefechten mit dem Regime östlich von Aleppo, wo die Regimetruppen vorrückten.

US-Außenminister John Kerry hatte zuvor nach eigenen Angaben mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow eine „vorläufige Einigung“ über die Bedingungen einer Feuerpause in Syrien erreicht. Sie könnte demnach in den nächsten Tagen beginnen. Kerry sagte, er gehe davon aus, dass US-Präsident Barack Obama mit Kremlchef Wladimir Putin in den kommenden Tagen über die Einsetzung der Feuerpause sprechen werde. Der Diplomat betonte dabei, dass noch nichts abgemacht sei.

Russland bestätigte die Gespräche: Nach einem ersten Telefonat hätten Lawrow und Kerry ihre Gespräche über die geplante Waffenruhe in Syrien fortgesetzt, teilte das Außenministerium in Moskau mit. Die syrische Regierung und die Opposition nannten aber zahlreiche Bedingungen für eine Feuerpause. Die USA, Russland und wichtige Regionalmächte hatten sich vor einer Woche in München auf eine Waffenruhe geeinigt, die ursprünglich am Freitag hätte in Kraft treten sollen.