Berlin. Stabile Konjunktur und sprudelnde Steuereinnahmen füllen die Kassen

Die Bundesländer haben das vergangene Jahr dank der stabilen Konjunktur und hoher Steuereinnahmen mit einem Milliardenüberschuss abgeschlossen – statt eines erwarteten Defizits. Alle 16 Länder zusammen erzielten ein Plus von 2,8 Milliarden Euro, wie aus dem am Freitag vorgelegten aktuellen Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervorgeht.

Im Vergleich zu 2014 verbesserten die Länder den Haushaltsüberschuss um gut 2,1 Milliarden Euro. Ursprünglich waren sie insgesamt für 2015 von einem Defizit von knapp 6,8 Milliarden Euro ausgegangen. Auf den Überschuss dürfte Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) in den Bund-Länder-Verhandlungen über die künftigen Finanzbeziehungen verweisen – und auch angesichts der Länderforderungen nach zusätzlichen Mitteln zur Bewältigung der Flüchtlingskrise.

Das Länder-Plus hatte sich im Jahresverlauf abgezeichnet und kommt nicht überraschend. Der Staat insgesamt hatte 2015 zum zweiten Mal in Folge einen Überschuss erzielt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes von Mitte Januar nahmen Bund, Länder, Gemeinden und Sozialkassen gut 16,4 Milliarden Euro mehr ein als sie ausgaben. Der Bund schloss 2015 mit einem Plus von 12,1 Milliarden Euro ab. Wie der Bund profitierten auch die Länder vom Steuerplus und niedrigeren Zinsausgaben für alte Kredite. Ob es dabei bleibt, ist fraglich. Der Anstieg der Steuereinnahmen hat sich zu Beginn des Jahres aber fortgesetzt. Im Januar nahmen Bund, Länder und Kommunen 3,7 Prozent mehr Steuern ein als im Vorjahresmonat (ohne reine Gemeindesteuern), wie aus dem Monatsbericht weiter hervorgeht.