Die Ehe ist mitunter das schwierigste Sozialexperiment, das sich unsere Zivilisation ausgedacht hat. Während die einen vom Bund fürs Leben, vom Hafen der Ehe schwärmen, fallen anderen Zugewinngemeinschaft oder lebenslänglich ein. Günther Oettinger, CDU-Politiker und EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, gehört eher zur letzteren Gruppe.

Bei einer Veranstaltung in Berlin erteilte er nun AfD-Chefin Frauke Petry eine Abfuhr, ohne je einen Antrag bekommen zu haben: „Wenn die komische Petry meine Frau wäre, würde ich mich heute Nacht noch erschießen.“ Nun muss man wissen: Oettinger kennt sich aus mit dem Band, das ewig hält. Er hat eine Ehe hinter sich und lebt in wilder Beziehung mit einer Hamburger Veranstaltungsmanagerin.

Die Internetgemeinde, die sich auf Einladung von Microsoft in Ruhe zum Thema „Digitales Deutschland“ informieren wollte, schreckte hoch. Und setzte die Nachricht sofort in den sozialen Netzwerken ab. Auf Twitter war der Hashtag #Oettinger am Dienstag Spitzenreiter. Eine Frau fragte: „Wie viel Oettinger muss man trinken, um Frau Petry zu heiraten?“ Ein anderer stellte mit Bezug auf dessen Schwaben-Englisch fest: „Bevor Oettinger sich erschießen kann, macht das Frau Petry. Sobald er Deutsch spricht, hält sie ihn für einen illegal Zugewanderten.“ Sie sprach sich vor Kurzem dafür aus, Flüchtlinge notfalls mit Waffengewalt am Grenzübertritt zu hindern.

Oettinger wollte seine Aussage am Dienstag nicht zurücknehmen. Da hält er es ganz anglophil, wie er nun mal ist, mit Winston Churchill. Im Streit sagte eine britische Politikerin einmal zu Churchill: „Wenn ich Ihre Frau wäre, würde ich Gift in Ihren Tee mischen.“ Er antwortete: „Wenn Sie meine Frau wären, würde ich ihn trinken.“